Licht

Licht...

Wir schweigen uns an, keiner von uns weiß was wir jetzt tun sollen, unsere Zukunft ist zu ungewiss. Seit Jahren gehen wir diesen Weg zusammen. Nie haben wir uns gestritten, nie kam es zu einem Problem. Doch nun droht alles was wir aufgebaut haben zusammen zu brechen und wir unter dem Schutt vergraben zu werden.
Wir suchen nach dem Blick des Anderen doch wann immer sich unsere Blicke treffen, schnallen deine Augen wieder zu der Metallwand die uns umgibt. Wir schweigen uns weiter an. Meine Stimme scheint nicht zu existieren. Ich will dich etwas fragen, doch ich kann es nicht. Die Stille wird auf einmal gebrochen als Schritte den Gang hinunter donnerten.
Wir schrecken zusammen als wir die drohenden Schritte auf uns zu kommen hören. Kein Muskel bewegt sich, wir haben Angst, wir trauen uns nicht zu Atmen, man könnte es vielleicht hören. Dann würde man uns mit Sicherheit hier im Luftschacht entdecken.
Wie konnte es nur soweit kommen? Frage ich mich still. Wir haben diese Nacht doch schon seit Monaten geplant. Keine Details sind uns entgangen und doch sitzen wir nun hier, gefangen, wie Laborratten…
Die schritte im Gang sind schon seit einer weile verstummt. Endlich traust du dich etwas zu sagen. "Es hätte nicht passieren dürfen! Es tut mir Leid das ich diesen Alarm vergessen habe… Bitte verzeih mir!"
"Dir verzeihen? Spinnst du? Nur wegen dir stecken wir hier fest! Weißt du was, vergiss es, bring uns hier so schnell wie möglich und unbeschädigt raus, dann reden wir weiter!" Flüstere ich wütend. Ich sehe wie du in dich zusammen sackst. In mir versucht eine Welle Mitleid an den Strand namens Gewissen zu kommen, doch schon seit Jahren ist dort eine Wand um dies zu verhindern.
Wieder schweigen wir uns an. Ich hoffe dass dir bald etwas einfallen wird, dass uns aus dieser Lage befreit, doch in deinem Gesicht sehe ich nur Verzweiflung. Langsam bewegt sich meine Hand um deine zu berühren. Doch bevor sie deine erreicht, schnellt ein Kopf nach oben. Dir ist was eingefallen…

Langsam schleichen wir den hell erleuchteten weisen Gang hinunter. Wir hören nix außer unseren alarmierend schnell schlagenden herzen und unserer hetzenden Atmung. Schnell ist das Ziel erreicht, unser Weg in die Freiheit. Du schleuderst dich gegen die Tür, doch anstatt einen Leeren Parkplatz zu erblicken, wie erwartet, erscheinen uns Blau-Rot blinkende Lichter und hundert fremde Gesichter die Waffen auf uns gerichtet halten.
Wir stehen wie angefroren in der Tür; was sollen wir tun? Ich sehe wie dein blick auf dem Lichtschalter landet; was hast du vor? Ohne lang zu Überlegen springst du zum Lichtschalter. Zeitgleich höre ich wie ein Schuss abgefeuert wird. Mein Kopf ist leer als ich mich vor dich schleudere… Ich fühle wie die Kugel mich trifft…
Das Licht geht aus…
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Ich weiß, extremst kurz aber ich hoffe es hat euch gefallen!